Prag - In den späten Siebzigern mit Punk erfolgreich, packte Idol 1981 seine Lederklamotten und wanderte in die Staaten aus.

Er färbte sich die Haare blond und etablierte sich als "wasserstoffgebleichter Albtraum eines Rockers, der ständig die geballte Faust reckt und in Elvis-Imitation höhnisch die Lippen kräuselt", wie ihn das britische Musikmagazin New Musical Express beschrieb.

Mit Hits wie "Dancing With Myself", "White Wedding", "Rebel Yell" und "Flesh For Fantasy" setzte er sich an die Spitzen der Charts auf der ganzen Welt und wurde zum Superstar.

Bei dem Erfolg fiel es ihm auch nicht so schwer, zu vergessen, dass sein Vater ganze zwei Jahre nicht mit ihm redet. Der hatte nämlich eine Akademiker-Karriere für seinen Sohn vorgesehen und war wenig begeistert, als Idol das Philosophie-Studium abbrach.

Nach einer langen Auszeit, einem schweren Autounfall und Drogenentzug wagte Idol vor zwei Jahren das Comeback. Mit dem 2008 erschienen Album "Devil's Playground" möchte er einen persönlichen Beitrag zur Weltverbesserung leisten.

Dem Spiegel sagte er in einem Interview: "Die Welt scheint zum Spielplatz von Verrückten geworden zu sein. Ich behaupte, dass nur der Rock'n'Roll da Trost bietet und viele Schmerzen lindern kann." Fans können sich am 27. Juni selbst davon überzeugen, ob Idol Recht hat. (mk)