Prag - Sechs Wochen nach dem ersten dokumentierten Fall von Vogelgrippe in Tschechien nach zehn Jahren zog der tschechische Landwirtschaftsminister Marian Jurečka (KDU-ČSL) am Sonntag Zwischenbilanz.
In einer Sendung des privaten TV Senders Prima sagte er, dass tschechische Geflügelzüchter wegen dem Auftreten der hochansteckenden Infektionskrankheit in ihren Beständen insgesamt 58.000 Tausend Stück Geflügel keulen mussten. Die Kompensationsforderungen der Landwirte an den tschechischen Staat beliefen sich auf rund 12 Millionen Kronen (etwa 445.000 Euro).
Derzeit gibt es nach Auskunft des Ministers 29 Infektionsherde in Tschechien. Ob die Vogelgrippe bald eingedämmt werden könne oder sich weiter ausbreiten werde, sei dabei schwer vorherzusehen und nicht zuletzt von der Witterung abhängig.
Für mögliche weitere Kompensationsleistungen stünden insgesamt 31 Millionen Kronen bereit. Sollten diese Mittel ausgeschöpft sein, müssten weitere Mittel in der Haushaltsreserve gefunden werden, weil es sich um Ausgaben handele, zu denen der Staat gesetzlich verpflichtet sei, so der Minister.
In Tschechien ist die Vogelgrippe in diesem Jahr erstmals wieder seit dem Jahr 2007 aufgetreten. Die Vögel sind dabei fast ausschließlich mit dem Virustyp H5N8 infiziert, bei dem bislang noch keine Übertragung auf den Menschen nachgewiesen wurde. (nk)