Šumperk/Prag - Auch acht Monate nach den tödlichen Schüssen auf ein Mitglied der Hells Angels im tschechischen Libina, ist es der Kriminalpolizei bisher nicht gelungen, einen konkreten Täter zu ermitteln.
"In der Untersuchung gibt es vorläufig keine neuen Fortschritte", zitiert die tschechische Tageszeitung Deník, Regionalausgabe Šumperk die Polizeisprecherin Marie Štrbáková, und das Blatt konstatiert: "Die Chance, dass die Polizei irgendwann aufklärt, wer den polnischen Motorradfahrer aus der Gang der Hells Angels erschossen hat, ist praktisch null."
Grund für diese Einschätzung ist die Tatsache, dass die Auseinandersetzung zwischen den örtlichen Outlaws und den Hells Angels vorher verabredet gewesen sei und die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit auf eine Mauer des Schweigens treffe.
Dem Bericht nach versuchen die Bewohner des Örtchens Libina unterdessen, die weitere Nutzung der von einem Outlaw-Mitglied gekauften Immobilie als Rockertreffpunkt zu erschweren. An dem Objekt, einem ehemaligen Laden, seien die Umbauarbeiten zum Klubheim ohne die dafür nötigen Baugenehmigungen durchgeführt worden. Die Gemeinde als Anlieger sei in dem Verfahren zur nachträglichen Genehmigung involviert und habe die rückwirkenden Bewilligung des Schwarzbaus abgelehnt.
Seit den tödlichen Schüssen in der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober 2013 ist es dabei bisher zu keinen weiteren Vorfällen gekommen. Die Polizei sei regelmäßig vor Ort präsent und die Rocker träfen sich in dem Gebäude am Ortsrand nur an den Wochenenden, so der Deník-Bericht. Der Ort stehe zudem unter Dauerbeobachtung von fünf Überwachungskameras. (nk)