Prag - Vladimír Růžička, der Coach der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, hat heute seinen Rücktritt erklärt.
Grund für den überraschenden Schritt sind offenbar neue Anschuldigungen gegen ihn in einer seit Mitte April schwelenden Korruptionsaffäre.
"Ich habe mich entschieden, als Folge einer konzertierten Medienkampagne seit April gegen mich zurückzutreten", ließ der 52-Jährige am Dienstag über seinen Anwalt verlauten. Und: "Ich habe niemals etwas Illegales getan."
Der Olympiasieger von 1998, der als Coach Tschechien zu den Weltmeistertiteln 2005 und 2010 geführt hatte, soll in seiner Funktion als Trainer des Eishockey-Erstligisten HC Slavia von dem Vater eines Nachwuchsspielers insgesamt 500.000 Kronen Bargeld entgegengenommen haben. Als Gegenleistung dafür sollte er, so jedenfalls die Vorwürfe, den Sohn protegieren und ihn für Slavia spielen lassen.
Ins Rollen gebracht hatte die Affäre, zwei Wochen vor dem Beginn der Eishockey-WM in Prag und Ostrava, ein mit versteckter Kamera gefilmtes Video, das auf YouTube veröffentlicht wurde und Růžička im Gespräch mit dem Vater des Spielers zeigt. (nk)