Prag - Eins sein mit der Natur, Ruhe erleben und den Alltag hinter sich lassen - all das kann man beim Wandern. Besonders die Wälder an der deutsch-tschechischen Grenze bieten mit ihren endlos scheinenden Pfaden durch nahezu unberührte Wälder, Wiesen und Berge beste Bedingungen und locken jährlich Wanderfreunde aus der ganzen Welt an. Umso schöner ist es, dass es zum Frühjahr nächsten Jahres einen neuen Wanderweg im Neustädter Ortsteil Langburkersdorf geben soll, der Naturfreunde offiziell von Deutschland nach Tschechien führt. Doch auch die derzeitigen Wanderwege bieten Reisenden beste Bedingungen für einen abenteuerlichen und dennoch erholsamen Urlaub. Wir fassen zusammen, was man für eine Reise in "Europas wildes Herz" wissen sollte.
Rein in den urwüchsigen Böhmerwald
Die Grenzregion zwischen dem tschechischen Nationalpark Šumava und dem durch Deutschland verlaufenden Bayerischen Wald gehört dank ihrer urwüchisgen Romantik und Unberührtheit zu den beliebtesten Wanderregionen Europas. Die Berg- und Waldkette erstreckt sich über insgesamt 120 Kilometer und berührt dabei auch die Grenzen zu Österreich. Insgesamt bildet die Region Šumava zusammen mit dem Bayerischen Wald die größte zusammenhängende geschützte Waldfläche Europas.
Die Wanderwege faszinieren mit eiszeitlichen Seen, großflächigen Moorgebieten und nahezu unberührten Urwäldern. Neben dem neu entstehenden Wanderpfad in Neustadt gibt es derzeit beispielsweise den Grenzübergang Ferdinandsthal, der im Landkreis Regen zu finden ist. Hier können Wanderer vom Schwellhäusl aus starten und über die alte Trifterklause Richtung Zwieslerwald laufen, um von dort aus die Grenze zu überqueren. Nach der Grenze geht es dann direkt in den Nationalpark Šumava und hinein in eine unverbrauchte und "(be)rauschende" Landschaft - das bedeutet Šumava nämlich übersetzt.
Grenzübertritt beim Wandern - das gilt es zu beachten
Egal ob man nun über den Grenzübergang Ferdinandsthal nach Tschechien wandert oder doch einen der zwei anderen grünen Grenzübergänge - Scheuereck/ Stubenbach und Bayerisch Eisenstein - wählt: Die richtige Ausrüstung und Mitnahme von Reisedokumenten ist für Wanderer beim Überqueren der Ländergrenze in jedem Fall essentiell. Auch wenn die Grenzkontrollen abgeschafft worden sind, so kann es jederzeit zu einer unverfänglichen Personenkontrolle kommen, bei der man nicht ohne Ausweisdokumente dastehen sollte. Daher ist beispielsweise die Mitnahme des Personalausweises oder des Reisepasses auch bei Kindern zwingend erforderlich.
Generell sollten Wanderer im Böhmerwald auf eine gute Rucksackverpflegung setzen, da der Šumava-Wald nur wenig Möglichkeiten zum Einkehren bietet. Bequeme und leichte Rücksäcke, wie man sie in einschlägigen Shops findet, sind daher besonders bei langen Touren hilfreich und bieten genügend Stauraum für Verpflegung und kleinere Notfallsets. Empfehlenswert ist es, Blasenpflaster, Schmerztabletten und Verbandsmaterial dabei zu haben, um für jeden Notfall gewappnet zu sein.
Auch wenn der Teufelssee oder der Schwarze See wunderbar idyllisch aussehen, so ist die Wasserqualität dennoch nicht zum Trinken geeignet - dementsprechend sollte man genügend Wasser oder Saftschorlen dabei haben, um sich während der Wanderung versorgen zu können. Wer dann noch die passende wetterfeste Kleidung wählt, kann die Ruhe im Nationalpark Šumava in vollen Zügen genießen. (dap)