Prag - Er leide zeitlebens an Ungerechtigkeit, beschrieb Klaus Staeck einem Journalisten einmal die Motivation hinter seinem Schaffen. Je älter er sei, "desto zorniger" werde er.
Einige Früchte dieses Zorns zeigt nun das Prager Goethe-Institut, das dem Plakatkünstler und Karikaturisten eine Ausstellung widmet. Bis zum 29. Februar 2012 sind 40 Plakate zu sehen, die einen Querschnitt aus seinem mehr als 40 Jahre umspannenden Werk vorstellen.
Über 300 verschiedene Plakate und etliche Fotos hat er im Rahmen seines Kampfes gegen Ignoranz und Unverständnis bisher veröffentlicht.
Für den Künstler, Verleger und Juristen ist die erste Bürgerpflicht, Unruhe zu stiften. Und dieser Maxime folgt er seit Beginn der 70er Jahre mit bemerkenswerter Ausdauer. Seine Arbeiten wurden bereits in 3000 Ausstellungen, vor allem in seinem Heimatland Deutschland präsentiert.
Den größten Anteil haben hierbei jene Plakate, die sich mit den Themen soziale Gerechtigkeit und Umwelt auseinander setzen. Trotz ihres teilweise hohen Alters fehlt es den Exponaten nicht an Aktualität. Dieser bemerkenswerten aber auch traurigen Tatsache ist auch der Titel der Ausstellung geschuldet: "Nichts ist erledigt". So ist auch für den 73-jährigen Klaus Staeck noch nichts erledigt. Bis heute hat er sich den Glauben an eine politische Meinungsäußerung in der Kunst nicht vergessen. (ce/gp)