Prag - Studieren in Prag. Das ist schon seit Jahrhunderten ein Ziel für viele tschechische Schüler und ausländische Studenten, die nach Tschechien kommen. Seit Gründung der ersten Universität in Mitteleuropa im Jahr 1348 durch Karl IV. ist die nach ihm benannte Karlsuniversität eine der bedeutendsten Institutionen in der böhmischen Metropole.
Mit der Geschichte ihrer Studenten, deren Leben und Lernen im Wandel der Zeit sowie ihren Einfluss auf wichtige historische Ereignisse beschäftigt sich die Ausstellung "Pražský student" (Der Prager Student) im Palais Clam-Gallas (Clam-Gallasův Palác). Täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (außer montags), ist sie nur noch bis zum 1. Februar zu besuchen.
Äußerst sehenswert ist vor allem der letzte Abschnitt der Zusammenstellung, der sich mit der heldenhaften Selbstentzündung des Prager Studenten Jan Palach aus Protest gegen das kommunistische Regime im Jahr 1969 befasst. Dieses dramatische Ereignis jährt sich heuer am 16. Januar zum vierzigsten Mal. Als Jan Palach am 25. Januar 1969 zu Grabe getragen wurde, säumten Tausende die Straßen des Trauerumzugs und erwiesen dem Studenten die letzte Ehre.
Besonders reizvoll sein dürften für viele Besucher aber auch die zahlreichen Original-Exponate von der Gründungsurkunde der Karls-Universität, signiert von Karl IV., über typische Ballkleidung von Prager Studenten im 19. Jahrhundert bis hin zu historischen Gerätschaften der Naturwissenschaften und wertvollen Insignien der Karls-Universität. (ms)