Prag - Ab dem heutigen 16. Juni ist nach langer Vorbereitungsphase die Anwendung der sogenannten Abtreibungspille in Tschechien legal und das Präparat auch tatsächlich verfügbar, schreibt der Online-Dienst Novinky.cz
Frauen ermöglicht es, bis zum 49. Schwangerschaftstag die Schwangerschaft abzubrechen, und zwar auf eine für die Frauen schonendere Weise, als das beim bisher standardmäßig durchgeführten chirurgischen Eingriff der Fall ist.
Die Abtreibungspille ist allerdings nicht im freien Verkauf erhältlich, sondern kann nur von dafür zugelassenen Ärzten verschrieben und verabreicht werden. Nach einer Verordnung des Staatlichen Instituts für Arzneimittelkontrolle (SÚKL) wird diese Zulassung in Tschechien nur Ärzten in stationären Krankenhauseinrichtungen erteilt, obwohl der Einsatz der Mittel keinen stationären Krankenhausaufenthalt der Frauen erfordert.
Bei der Abtreibungspille, die allgemein unter der Bezeichnung RU-486 bekannt ist, handelt es sich tatsächlich um zwei Präparate, nämlich Mifegyne, das die Entwicklung des Embryos stoppt und Mispregnol, das 36 Stunden danach eingenommen wird und die Abstoßung der Leibesfrucht aus dem Körper hervorruft.
Die gesundheitlichen Risiken für die Frauen sind bei der medikamentösem Schwangerschaftsabbruch deutlich geringer als bei dem chirurgischen Eingriff. (nk)