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| | | 6.12.2009

Kutná Hora

Ein Weltkulturerbe östlich von Prag
  • Kutná Hora, links im Bild das Jesuitenkolleg

Hoch zum Hradschin, Besichtigung des Veitsdom und des Museums, Karlsbrücke, Weihnachtsmarkt und Wenzelsplatz und wir hatten auch schon alles abgelaufen, was im Allgemeinen das Touristenherz höher schlagen lässt. Doch diesmal sollte das nicht genug sein. Schließlich kenne ich mich schon ein wenig aus und so machte ich den Vorschlag, die kleine Stadt Kutná Hora, auf gut Deutsch Kuttenberg, zu besuchen.

Die Vorfreude war groß. Immerhin wusste ich aus meinen Geschichtsbüchern, dass es sich bei Kutná Hora um eine der wichtigsten und größten Städte des Mittelalters in Böhmen handelte. So konnte ich mich auch an den Satz erinnern:  „Wer einmal über Kutná Hora herrscht, herrscht über die Reichtümer des Landes.“ – Na, wenn das nicht Lust auf mehr macht.

Nach gut einer Stunde Fahrt und ein paar kleinen Umwegen waren wir auch schon da. Doch was war das? Statt schicker alter Häuser gab es von Richtung Kolín aus erst mal die gute Ostplatte zu bestaunen, meine Blicke waren schon etwas verunsichert und ich fragte mich, ob wir hier wirklich richtig sind. Doch eine Kurve weiter  gab es die große Erleichterung, als wir die Türme des Doms der Heiligen Barbara erblickten. Ja, hier sind wir richtig, dass muss eine Weltkulturerbestadt sein!

Anfangs war ich etwas enttäuscht, da ich mir vorgestellt hatte, im Stadtzentrum viele mittelalterliche Bürgerhäuser zu entdecken. Doch es gab mal wieder die gute österreichische Pappe aus dem 17. Jahrhundert zu bestaunen, wie es sie in vielen böhmischen Städten zu sehen gibt.

Ein wenig überraschte mich der Umstand, dass außer einer Schulklasse und einer Gruppe permanent fotografierender Japaner nur wenige Touristen die Stadt frequentierten. Obwohl Wochenende war und die Sonne schien. Was war los? Immerhin ist Kuttenberg in jedem Reiseführer aufgeführt und von Prag aus sehr leicht zu erreichen.

Als wir uns im Stadtzentrum ausreichend orientiert hatten, herrschte bezüglich unseres Zieles schnell einig. Wo lang geht es zu dieser wunderschönen Kirche? Nachdem wir durch ein paar romantische und enge Gassen schlenderten, standen wir auch schon vor einem großen Barockgebäude, was sich nach dem Studium einer Bronzetafel als Stützpunkt der Jesuiten entpuppte. Anschließend passierten wir den Bau entlang einer Straße, die direkt am Hang lag und mit vielen wundervoll verzierten Statuen versehen war. Noch ein paar Meter – das war also der Dom der heiligen Barbara.

So schön die Kirche von der Ferne aussah, so schön war sie auch aus der Nähe anzusehen. Um das Gebäude in seiner Gesamtheit zu erfassen, gingen wir eine Runde herum. Es war beeindruckend, die vielen Stützbögen zu sehen, die dieses massive Gebäude braucht, um nicht auseinanderzufallen. Auch im Innern setzte sich der positive Eindruck fort. Vor allem der Bereich, der im Stil der Gotik gehalten war, hatte es mir sehr angetan. Da der Bau, wie viele andere Sakralbauten auch, mehrere Jahrhunderte bis zu seiner Fertigstellung brauchte,  werden auch Freunde späterer Bauepochen auf ihre Kosten kommen. Sehr schön waren die vielen Steinstatuen, die mahnend über uns standen und, wie wir später erfuhren, die Menschen an die verschieden Tugenden erinnern sollten.

Nach dem Besuch der Kirche machten wir noch einen Rundgang und statteten den vielen kleinen Geschäften einen kurzen Besuch ab.

Schon etwas müde vom Ausflug entschlossen wir uns anschließend wieder nach Prag zurückzufahren, jedenfalls hatten wir fürs Erste genug Eindrücke gesammelt. Doch wäre es eine Überlegung wert, erneut an diesen Ort zurückzukehren. Immerhin gibt es noch ein Bergbaumuseum und verschiedene Kirchen, die es durchaus wert sind, besucht zu werden.

Externer Link: www.kutnahora.czwww.kutnahora.cz
Chrám svaté Barbory
Barborská
284 01
Kutná Hora
Mittelböhmen (Středočeský kraj)
Tschechische Republik

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