Prag - Mit dem Alter kommen die Gebrechen - so ist es zumindest bei den Menschen. Und bei Gebäuden? Eigentlich sieht das Hauptgebäude des Prager Nationalmuseums für seine 119 Jahre noch recht frisch aus.
Dabei hat es seit seiner Errichtung 1891 schon einiges durchgemacht.
Es hat das Ende des Habsburger Reiches erlebt und die erste tschechoslowakische Republik; hat zwei Weltkriege unbeschadet überstanden und den kommunistischen Putsch. Immer war es nur Museum, kein politisches Werkzeug. Als Dank dafür wurde es von der Roten Armee bei der Niederschlagung des Prager Frühlings angeschossen. Versehentlich, weil man es für das Parlament oder den Präsidentensitz hielt.
Kaum war dies überstanden, kam der nächste Schlag. Anfang der 70er Jahre wollten es die Behörden abreißen lassen, weil es beim Bau der Metro im Weg stand.
Dem Abriss konnte es zwar entkommen, aber beim Bau der U-Bahn kam es zu Schäden am Vestibül. Seither lebt es mit seinen Verletzungen ohne anständige medizinische Versorgung. Trotzdem lässt es jährlich Tausende von Besuchern in seinen Bauch, zeigt Unmengen von ausgestopften Tieren, Mineralien und vieles mehr.
Zum 120. Geburtstag des Nationalmuseums hat die Stadt Prag nun beschlossen, es einer Schönheitsoperation zu unterziehen. Im November wird es für fünf Jahr seine Tore schließen und sich für vier Millionen Kronen generalüberholen lassen.
So soll das Gebäude komplett barrierefrei gemacht werden, es bekommt eine Klimaanlage und ein Café im Turm. Darüber hinaus sollen die Innenhöfe überdacht und insgesamt mehr Platz für Exponate und Ausstellungen geschaffen werden. (mk)
Nachrichten
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Rubrik: Reise |
5.7.2010
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Das Hauptgebäude wird ab November für fünf Jahre restauriert und umgebaut
Tschechien Online, 5.7.2010
Autor:
Monika Kindermann
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Rubrik: Kultur, Theater, Oper, Tanz |
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