Prag - Reportage des öffentlich-rechtlichen Tschechischen Fernsehens (ČT) über einen Fall von Polizeigewalt gegen einen verletzten Motorradfahrer.
Der Fall ereignete sich Anfang August in Prag-Chodov. Ein junger Motorradfahrer versuchte, sich einer polizeilichen Verkehrskontrolle zu entziehen und fuhr davon. Nach kurzer Verfolgungsfahrt verlor der Fahrer die Kontrolle über seine Maschine und kollidierte mit der Säule eines Gebäudeeingangs. Der die Verfolgung aufgenommen Polizeiwagen fuhr ebenfalls gegen die Säule.
Statt dem auf dem Boden liegenden verletzten Motorradfahrer zu helfen, treten die Beamten auf den Mann ein. Einer der Beamten packt den Mann zudem am Kopf und dreht ihn grob auf die Seite. Mit einem solchen Griff könne man auch einem gesunden Menschen das Genick brechen, kommentiert ein Instrukteur für Sicherheit beim Motorradfahren diese Art der "ersten Hilfe". Abschließend gibt es noch ein paar Faustschläge ins Gesicht.
Tatsächlich überstanden Polizisten und Motorradfahrer den Zusammenstoß nur leicht verletzt, der junge Zweiradfahrer musste allerdings stationär Im Krankenhaus behandelt werden.
Wie der Online-Dienst Aktuálne.cz am Freitag berichtet, sind die beiden Polizisten inzwischen vom Dienst suspendiert worden. Mit dem Fall befasst sich die Generalinspektion des Sicherheitskorps (GIBS). (nk)