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Rubrik: Musik | Veröffentlicht am: 29.05.2014

Prag - Frühling 1990, der Geist der "Samtenen Revolution" ist noch allgegenwärtig: Der auf Einladung Václav Havels, des neuen tschechoslowakischen Staatspräsidenten, aus dem Exil nach Prag zurückgekehrte 75-jährige Rafael Kubelík dirigiert Bedřich Smetanas symphonischen Zyklus "Má vlast" (Mein Vaterland), das traditionelle Eröffnungskonzert des einst von ihm begründeten Musikfestivals. Ein wahrhaft epochales Ereignis, dessen Bedeutung nicht nur von der zeitgenössischen Kritik erkannt wurde.

Paul Moor schrieb in der Zeit vom 8. Juni 1990 dazu: "Er war gerade zweiunddreißig, als er dazu bestimmt schien, in die Fußstapfen seines weltberühmten Vaters, des Geigers Jan Kubelík, zu treten und zur beherrschenden musikalischen Figur seiner tschechoslowakischen Heimat aufzusteigen: 1946 war Rafael Kubelík Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie geworden, eines der wichtigsten Orchester der Welt, damals, und er hatte zudem, ein Jahr nur nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, den 'Prager Frühling' gründen geholfen, bis heute eines der markantesten Festivals nicht nur dieses Kontinents. Zwei Jahre später jedoch 'ging' Rafael Kubelík - und es sollten 42 Exil-Jahre daraus werden.

So mußte seine Rückkehr jetzt - noch dazu am Todestag Bedřich Smetanas, erst recht, als er dessen sechsteiligen Zyklus sinfonischer Dichtungen 'Mein Vaterland' dirigierte - zu einem außerordentlichen emotionalen Ereignis werden. Wir wissen ja, daß Musik oft genug Zuhörer zu Tränen rührt; aber als an diesem Abend die tschechische und die slowakische Nationalhymne erklangen - Präsident Václav Havel saß mit seiner Frau in der Ehrenloge -, mußten viele im Parkett, aber auch mancher etwas härter gesottene Orchestermusiker sich verstohlen das Wasser aus den Augen wischen."

Rafael Kubelík starb 11. August 1996 in der Schweiz, bestattet ist er auf dem Friedhof des Vyšehrads in Prag. (nk)

Autor: Niels Köhler
Themen: Tschechische Philharmonie, Festival Prager Frühling, Rafael Kubelík

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