Prag - Seit der ersten Prager Mumienschau im Jahre 1971 hat sich in der Ägyptologie viel getan.
Anlässlich des 40. Jahrestages belegt das die aktuelle Ausstellung im Náprstek-Museum für Völkerkunde und präsentiert die Ergebnisse der Zusammenarbeit zwischen Nationalmuseum und dem forensischen Diagnosezentrum Mediscan.
Seit 2009 wurde die Geschichte der Mumien mit den neuesten Mitteln der Technik aufgearbeitet. Besonders durch den Einsatz von Computertomografie konnten die Forscher neue Einblicke in das lang im alten Ägypten erlangen. So konnten beispielsweise die Krankheitsbilder der Verstorbenen rekonstruiert werden.
Die Sammlung liefert dem Besucher ein umfassendes Bild von den Bestattungsmethoden der alten Hochkultur. Neben Grabbeigaben wie Papyrusrollen finden sich in der Ausstellung auch mumifizierte Katzen, Hunde, Falken oder Krokodile, welche den damaligen Kult um heilige Tiere symbolisieren.
Ein weiterer Teil widmet sich der Bestattung von Kindern. Doch das Herzstück der Ausstellung sind die sieben Mumien von Erwachsenen, von denen die älteste rund 3300 Jahre alt ist. Ein wenig gruselig sind sie schon, die in Glasvitrinen aufgebahrten und mehr oder weniger gut erhaltenen Mumien. Doch für mutige liefert die Ausstellung einen faszinierenden Einblick in die altägyptische Kultur. Zudem ist sie von spannenden Einzelgeschichten unterlegt.
So wird dem ein oder anderen auffallen, dass einem der Exponate die Schienbeine fehlen. Liegt der Grund darin, dass man den Mumien noch bis in napoleonische Zeiten heilende Kräfte zusprach? Und wie kam es, dass i Jahr 1954 auf einem tschechischen Friedhof eine ägyptische Mumie gefunden wurde? Für alle Entdeckergeister bleibt noch bis zum 30. September 2011 Zeit sich die Ausstellung anzuschauen. (alh)