Prag - Kunstinteressierten und potentiellen Käufern bietet sich derzeit eine interessante Gelegenheit, sich mit dem gegenwärtigen Kunstschaffen in der Stadt bekannt zu machen.
Im sogenannten Kafka-Haus findet noch bis kommenden Sonntag, den 16. März, die Messe für Gegenwartskunst statt.
Rund zwei Dutzend Aussteller – vornehmlich Prager Galerien – zeigen in Franz Kafkas Geburtshaus auf drei Stockwerken, was sie auf Lager und zum Verkauf haben.
Die ausgestellten Bilder entsprechen in weiten Teile dem annoncierten Titel, auch wenn neben jungen, weitestgehend nur den Experten bekannten Künstlern solche Größen wie der ungarische Meister der optischen Kunst, Victor Vasarely, oder der tschechische Surrealist Jan Švankmajer zu sehen sind. Die Galerien zeigen eben, was sie zu bieten haben.
Es gibt viel Disparates zu sehen – verständlich, denn die Klammer Gegenwartskunst liefert keinerlei Einschränkung auf Stil oder Thematik. Nimmt man diese Schau zum Maßstab, scheint die Malerei die Objektkunst zu dominieren, das mag aber ein falscher Eindruck geschuldet der Platzökonomie sein.
Zu finden sind Kuriositäten, wie etwa Tomáš Vavriček, der einen ganzen Raum mit abstrahierenden Porträts ausfüllt. Eine Hinweistafel informiert, dass es sich dabei um einen Versuch handelt, ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen mit den meisten Bildern in einer Ausstellung, Vavriček bringt es immerhin auf 2222.
Es ist nicht leicht, ein Urteil über diese Messe zu fällen, zumal sie in einem neubarocken Gebäude weder die Atmosphäre noch den Raum für Gegenwartskunst findet. Dieses Paradox macht ihren Reiz aus, vergleichbar mit der Adresse des Hauses: Franz-Kafka-Platz 3. Den hellsichtigen Schriftsteller hätte es wahrscheinlich gefallen, dass diese Schnittstelle dreier Straßen und eines Zugangs zum Altstädter Ring in den Rang eines Platzes befördert und nach ihm benannt worden ist.
Ebenso verhält es sich mit dieser Schau. Was sie leistet: einen Überblick über Prager Galerien zu verschaffen. Damit auch einen Einblick in das hiesige Kunstschaffen, versammelt an einem Ort. Der Besucher sollte sich einfach genügend Zeit mitbringen, um unter den Exponaten seine Favoriten zu finden und sich ihnen etwas mehr Zeit zu widmen.
Nachrichten
Nachrichten
Rubrik: Bildende Kunst |
11.3.2014
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XIII. Art Prag, Messe für zeitgenössische Kunst / Von Gerd Lemke
Tschechien Online, 11.3.2014
Autor:
Gerd Lemke
Schlagzeilen
Rubrik: Kultur, Bildende Kunst |
21.05.2007
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13,8 Millionen Kronen für Ölbild "Abstrakte Komposition" von František Kupka
Seitenblick
www.galerierudolfinum.cz |
Kultur, Galerien
Die Galerie Rudolfinum hat ihren Sitz im historischen Gebäude Rudolfinum im Zentrum von Prag. Die Galerie gehört zu sogenannten Kunsthallen, also zu Ausstellungsstätten, die keine eigenen Sammlungen und keine ständige Exposition haben und deren Konzept auf dem Veranstalten verschiedener temporärer Ausstellungen basiert.