Amsterdam/Prag - Die tschechische Fußball-Nationalmannschaft hat den Gastgeber beim letzten Gruppenspiel der Gruppe A in Amsterdam verdient geschlagen.
Nach einem zeitweisen Vorsprung von drei Toren für die Tschechen stand es - nach einer verzweifelten Aufholjagd der Holländer in den letzten 20 Spielminuten - am Ende doch verdient 3:2 für das Team von Coach Pavel Vrba.
Dabei standen die Holländer von Anfang an mit dem Rücken zur Wand: Nur ein Sieg konnte ihnen die Chance zur EM-Teilnahme in Frankreich offenhalten, zudem mussten sie auf Schützenhilfe der Isländer, also eine Heimniederlage der Türken spekulieren.
"Beten, hoffen und eine Kerze anzünden" - unter dieser Überschrift fasste Spiegel Online die nüchterne Analyse von Arjen Robben vor dem Spiel zusammen.
Holland mit dem Rücken zur Wand, Tschechien eine Halbzeit in Unterzahl
Chancen, das Heimspiel für sich zu entscheiden, hätten die Holländer dabei wahrlich gehabt. Denn nach einer Roten Karte für den Baseler Marek Suchý in der 43. Minute spielten die Tschechen die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl und versuchten vor allem, den bis dahin erzielten Vorsprung von 2:0 zu verteidigen.
Die Tore vor der Halbzeitpause hatten der Hoffenheimer Bundesligist Pavel Kadeřábek und Jan Šurala von Slovan Liberec geschossen. In der 66. Minute erhöhte dann ausgerechnet der neu ins Spiel gebrachte Holländer van Persie mit einem schönen Kopfballeigentor zum 3:0 für Tschechien.
Die inzwischen vor dem Abgrund stehenden Holländer erwachten erst wieder nach dem Anschlusstreffer von Klaas Jan Huntelaar in der 70. Minute.
Fazit
"Kopfballspezialist" van Persie konnte in der 83. Minute mit einem Treffer ins gegnerische Tor seinen Patzer aus 66. Minute wieder ausgleichen. In der 85. Minute wurde ihm dann ein berechtigter Foulelfmeter verweigert. Statt des Straftoßes erhielt er vom slowenischen Unparteiischen sogar eine Gelbe Karte wegen einer angeblichen Schwalbe.
Tschechien hat unter seinem Coach Pavel Vrba in einer schwierigen Gruppe eine sehr erfolgreiche EM-Qualifikation hingelegt. Mit 22 Punkten steht es an der Spitze der Gruppe A, gefolgt von den beiden ebenfalls qualifizierten Mannschaften aus Island (20 Punkte) und der Türkei (18 Punkte). Holland, den WM-Dritten von 2014, hat es gleich zwei Mal besiegt.
Den Stolz und die Freude über das Erreichte teilte das tschechische Nationalteam dem Rest der Welt noch am Abend über Twitter mit. Auf dem Foto aus der Kabine unter anderem mit dabei: Tschechiens ehemaliger Nationaltrainer Karel Brückner. (nk)
Slavíme výhru v Nizozemsku 3:2 a také prvni místo ve skupině!#EURO2016 pic.twitter.com/iczr3DjQQb
— Fotbalová repre ČR (@fotbalova_repre) 13. Oktober 2015